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Ein Dorf krempelt die Ärmel hoch

12.07.2016

Im Dörfchen Lohm sind die Einwohner gern in der Gemeinschaft, sei es beim Feiern oder beim Putzen. Eine Gruppe von 20 Herren trifft sich zweimal im Monat, um ehrenamtlich für Ordnung und Sauberkeit im Dorf zu sorgen. Im Lohm gilt: Selber machen geht am schnellsten – und ist außerdem noch gut für die Dorfgemeinschaft. Alle 14 Tage treffen sich Lohmer Männer zum Arbeitseinsatz, hier auf dem Spielplatz des Dorfes.


Quelle: Renate Zunke

 

Lohm. Wie ein grüner Teppich präsentieren sich die öffentlichen Rasenflächen. Der Spielplatz für die Kinder ist sauber geharkt, die Kanten an den Gehwegen akkurat geschnitten. Unkraut hat kaum eine Chance. Ohne Zweifel – Lohm ist ein schmucker, aufgeräumter Ort.


Einen großen Anteil daran hat die Männergruppe, die sich seit einigen Jahren zweimal im Monat vor der alten Molkerei trifft. Etwa 20 Herren im Alter zwischen 35 und 75 Jahren greifen zu Hacke, Spaten und Besen und sorgen ehrenamtlich für Ordnung im Dorf.
Die Initiatoren waren seinerzeit Wilfried Bork und Uwe Klingner, die der Lohmer Feuerwehr vorstanden. Die ging 2011 wegen Mangel an Nachwuchs mit Zernitz zusammen. Damals verfassten Wilfried Bork und Uwe Klingner ein Rundschreiben an die Männer mit der Bitte, gemeinsam zum Wohle des Dorfes tätig zu werden.


Reonanz auf Aufruf war riesengroß
Die Resonanz war groß. Seitdem laufen bei Wilfried Bork die Fäden zusammen. Er organisiert die notwendigen Arbeiten. So wurde zum Beispiel in der Begegnungsstätte des Dorfes eine Wand herausgenommen, um die Räume besser nutzen zu können. Hinter dem Feuerwehrgerätehaus entstand eine gepflasterte Fläche für kleine Feiern. Bänke wurden gestrichen und die etwa 100 Linden im Dorf befreit man regelmäßig vom Unterwuchs.
Erst kürzlich waren die fleißigen Männer wieder in Aktion. Die Trauerhalle auf dem Friedhof soll einen neuen Anstrich erhalten und wurde abgekärchert. Tüchtig gewirkt wurde auch auf dem Spielplatz. Den hat die Männertruppe im Jahr 2012 eigenhändig gebaut. Das Land dafür musste urbar gemacht, neues Grün angesät, Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Wippe, Schaukel und Fußballtor, von der Gemeinde finanziert, wurden aufgestellt. Nach getaner Arbeit sitzt man dann natürlich gern noch bei einem Bierchen zusammen und bespricht die nächsten Vorhaben.


Wer arbeitet, soll auch feiern
Wer arbeitet, soll auch feiern, und das machen die Lohmer ebenfalls sehr gern in der Gemeinschaft. Dafür ist seit 25 Jahren der Dorfkulturverein zuständig. Es ist kein eingetragener Verein. Doch das braucht es auch gar nicht, um trotzdem mit Leidenschaft und Kompetenz Veranstaltungen im Dorf zu organisieren. Zum Team gehören Dietmar Schumacher, Wilfried Bork, Rita Hilbig, Christa Fileske, Uwe Klingner, Burkhard und Wilma Alder, Jörg Kusserow, Doren Steffin, Erika Leschner und Sigrid Schumacher.
Ein ganz besonderes Ereignis galt es in diesem Jahr zu organisieren. Am 25. Juni wurde ganz groß „680 Jahre Lohm“ gefeiert. Die Dorfbewohner und Gäste, dazu gehörten viele ehemalige Lohmer, trafen sich an einer langen Kaffeetafel. Hermann Geitz aus Zernitz hielt einen Vortrag zur Historie des Ortes. Höfe und beide Schlösser konnten besichtigt werden. Es gab ein Konzert in der Kirche, und nach dem Abendessen wurde in einem großen Zelt ausgiebig getanzt.


Von Renate Zunke

 

 

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